Indem wir uns bewusst machen, wann ein Notruf wirklich notwendig ist, helfen wir, die Einsatzkräfte für lebenswichtige Situationen verfügbar zu halten. Nicht jeder Vorfall erfordert die Alarmierung – Eigeninitiative kann in ungefährlichen Fällen helfen, die Belastung der Rettungskräfte zu reduzieren.
In Situationen wie einem umgestürzten Baum oder einer anderen Gefahrenlage lohnt es sich, innezuhalten und folgende Fragen zu stellen:
- Besteht unmittelbare Gefahr für mich oder andere?
- Lässt die aktuelle Situation auf eine drohende Gefahr schließen?
- Kann die Gefahr mit mir zur Verfügung stehenden Mitteln entschärft/beseitigt werden, ohne dass ich mich selbst in Gefahr bringe?
Wann ist ein Notruf notwendig?
Wenn eine dieser Fragen nicht sicher mit „Nein“ beantwortet werden kann!
In jedem Fall ist eine Alarmierung über den Notruf erforderlich bei:
- Gefahr durch Stromleitungen: Ein Baum hat eine Leitung mitgerissen – hier besteht Lebensgefahr.
- Unkontrolliertes Feuer: Selbst ein kleines Feuer kann sich rasch ausbreiten.
- Chemikalien oder unbekannte Substanzen: Verdächtige Stoffe sollten ausschließlich von Profis beurteilt werden.
- Verkehrsgefahr: Ein Baum blockiert eine Straße, und es drohen Unfälle.
Verantwortungsvoll handeln: Nicht immer sind Einsatzkräfte nötig
Einsatzkräfte wie die Feuerwehr müssen jedem Notruf nachgehen, selbst wenn sich vor Ort herausstellt, dass keine akute Gefahr bestand. Solche Einsätze binden jedoch wertvolle Ressourcen: Freiwillige werden aus ihrem Alltag gerufen, und Einsatzfahrzeuge stehen in dieser Zeit für dringende, lebensrettende Einsätze nicht zur Verfügung.
Ein Beispiel: Während die Feuerwehr mit der Räumung eines kleinen Astes beschäftigt ist, könnte ein zeitgleich eingehender Notruf zu einem schweren Verkehrsunfall zu einer Verzögerung führen – oder eine Einheit müsste von weiter entfernt anrücken.
Deshalb ist es wichtig, mit Bedacht zu entscheiden, ob ein Notruf notwendig ist oder ob man die Situation selbst sicher entschärfen kann.
Einfache Beispiele für eigenständige Gefahrenbeseitigung:
- Kleine Hindernisse wie herabgefallene Äste oder Müll, die sich gefahrlos zur Seite räumen lassen.
- Kleinbrände wie Mülleimer oder Aschenbecher im Freien, die nicht überzugreifen drohen, können selbst mit Feuerlöschern oder Gartenschlauch abgelöscht werden.
- Lose Objekte sichern: Sturmbedingte Verschiebungen wie umgekippte Gartenmöbel oder leichtere Gegenstände können eigenständig beseitigt werden.
Bewusstsein in der Gemeinschaft
Indem wir uns bewusst machen, wann ein Notruf wirklich notwendig ist, helfen wir, die Einsatzkräfte für lebenswichtige Situationen verfügbar zu halten. Nicht jeder Vorfall erfordert die Alarmierung – Eigeninitiative kann in ungefährlichen Fällen helfen, die Belastung der Rettungskräfte zu reduzieren.
Dennoch gilt immer: Sicherheit geht vor! Im Zweifel sollte der Notruf gewählt werden, denn die Einsatzkräfte sind da, wenn sie gebraucht werden. Aber auch wir als Bürger tragen eine Verantwortung, überlegt zu handeln und die Ressourcen der Helfer sinnvoll zu nutzen.
Schulungsangebote nutzen
Viele Feuerwehren bieten im Rahmen von Veranstaltungen die Möglichkeit das Löschen mit Feuerlöschern und anderen Löschmitteln auszuprobieren. So weiß man auch im Ernstfall wie diese funktionieren und hat weniger Scheu diese auch einzusetzen. Informiert euch am besten direkt bei eurer Feuerwehr im Ort!